gedanken.i2p

alles was mich so beschäftigt

Der Start von hiervon

January 12, 2020 — Schreiber

Was soll diese Seite?

Hier muss ich etwas ausholen. Die Seite ging das erste mal online um das Jahr 2012 herum, als ich I2P für mich entdeckt hatte. Das genaue Datum weiß ich jetzt leider nicht mehr. Das spielt aber auch keine Rolle. Damals war ich noch in der Ausbildung und habe mich immer mehr mit Themen zur Netztechnik auseinander gesetzt. Ich wollte irgendwas zum Netz beitragen. Habe aber schnell gemerkt, dass ich dafür nur wenig Zeit finde. Ich habe versucht mich an Übersetzungen zu beteiligen, selbst das war für mich nicht möglich.

Aus der Idee heraus etwas beizutragen heraus, wollte ich mehr über das Programmieren lernen um vielleicht hier behilflich zu sein. Eigentlich eine dumme Idee, aber dennoch nicht ganz so dumm gewesen. Schnell habe ich aber gemerkt, dass es einfach zu umfangreich für mich ist und man sich wirklich auf eine Sache spezialisieren müsste. Nun gut - also ging ich weiter meinen Weg und nahm mit, was ich damals aus meinen Lehren mitnehmen konnte. So wenig war das gar nicht.

Was konnte ich dem Netzwerk denn ansonsten geben? Ja ganz einfach. Beteilige ich mich doch einfach mit Inhalt und Netzwerkkapazitäten. Also beschloss ich einen Knoten aufzusetzen und ihn dauerhaft laufen zu lassen. Mit diesem Thema bin ich dann in meinem Lernen auch gewachsen. Ich habe immer mehr darüber gelernt, was wichtig ist und wie was funktioniert (also das ganze drum herum). Hier fand ich dann auch zum ersten Mal richtigen Kontakt zum Thema Linux.
Ich will hier nicht zu weit ausholen, obwohl es mir Spaß macht zu schreiben. Erwische mich aber auch oft dabei, wie ich Tatsachen aus meiner Erinnerung verdrehe.

So enstand dieser Blog. Ich wollte einfach etwas über mich schreiben, was mich innerlich belastet, worüber ich nachdenke und das alles ohne irgendwie und irgendwo zu Rechenschaft gezogen werden zu können (Impressumspflicht usw.). Also nahm ich diese Idee und platzierte sie ins I2P Netz. Die Seite gedanken.i2p ist enstanden.

Es hat mir eine Zeit lang sehr viel Spaß gemacht zu schreiben. Angefangen hatte ich, wie jetzt, mit einer kleinen HTML Seite, die einfach nur meinen Hirnschmalz nach außen trug. Schnell habe ich aber gemerkt, dass etwas fehlte. Ich wollte mich mit denjenigen austauschen, reden, die meine Texte lasen. Also hab ich aus der einfachen HTML Seite einen Wordpress Blog mit Kommentar Funktion gemacht.

Das lief soweit auch ganz gut. Während ich den Blog betrieb, entstanden neue Interessen in mir. Der Mensch steht ja nicht still. Damals war mir noch nicht wirklich klar, dass dies ein wichtiges Merkmal meiner selbst ist. Irgendwann ergriff mich die Lust meinem Hirnschmalz visuelle Unterstützung zu geben und machte Fotos, die ich dann in meinen Blog Einträgen einbaute bzw. eher über die Fotos schrieb und nicht als Unterstützung nutzte. Also wandelte sich der Blog so langsam zu einem "Foto-Blog".

Es kamen nun auch immer mehr Kommenatare und es machte auch Spaß sich austauschen. Zwar war immer wieder mal etwas dabei, was mir nicht so passte, aber so ist halt das Leben. Es ist nicht jeder gleich und jeder hat andere Gedanken zu einem Thema. Was mich dann doch schnell am anonymen Netz störte, war die Tatsache, dass am Ende keine vernüftige Diskussion zu stande kam. Jeder war gleich. Wie langweilig. Da haben wir so interessante Themen, viele haben etwas darüber zu sagen, aber dennoch sind alle gleich. Wie kann ich denn nun mit jemandem über etwas reden, von dem ich nicht weiß, dass es derjenige wirklich der mir vorher schrieb. Irgendwie erinnert mich das gerade an die Borg. :-)

Tja .. da war ich wieder. Was sich am Anfang so gut anhörte, war scheinbar in seiner Idee mehr oder weniger damit auch gleich zum scheitern verurteilt. Jetzt bitte nicht falsch verstehen. Ich bin weiterhin begeistert. Deswegen bin ich ja auch hier.
Nun gut - weiter im Text. Immer mehr verfolgt von diesem Gedanken, zu dem mir einfach keine Lösung einfiel, dass man es nicht jedem Recht machen kann, verlor ich schnell die Lust am Schreiben. Ohne jetzt zu viel über mich zu schreiben, möchte ich nur erwähnen, dass ich im Netz mit Impressumspflicht eine neue Sache fand, die mich auch einige Jahre bereichert hat. Dann aber auch, durch die Pflicht sich angreifbar zu machen, im Produzieren der Inhalte doch sehr eingeschränkt hatte.

Es entstand also beim Schreiben am Blog ein Pflichtgefühl, diesen nun mit Inhalten füllen zu müssen und das trug maßgeblich dazu bei, dass der Blog vor sich hin verstaubte und ich mich der Sache im "Impressumsnetz" immer mehr widmete.
Der I2P Netzwerk Knoten sollte aber weiterhin laufen. Ich hatte sogar noch weitere Knoten in anderen Rechenzentren am laufen gehabt. Je mehr ich geben konnte, desto besser fühlte ich mich dabei. Mit der Zeit musste ich aber auch wieder welche abschalten, da der Aufwand zu groß wurde. Am Ende ging alles kaputt und ich musste auch den letzten Knoten aufgeben. Das war dann so im Sommer 2016 auf dem auch der Blog lief.

Sooo, nun steh ich hier in der Gegenwart. Quasi genau da wo ich damals angefangen hatte. Ein I2P Router auf kleinem Gerät mit kleinem HTML Blog.

Welche Lehren zieh ich nun daraus?
Ein anonymes miteinander ist extrem beschissen. Stellt Euch vor ihr geht raus und redet mit jemanden und 5 Minuten später redet Ihr wieder mit jemanden, wisst aber nicht, ob es sich um die Person handelt, mit der Ihr vor 5 Minuten gesprochen habt. Ich verstehe wieso es das geben muss und auch soll (aktuell), aber so ist es scheiße.
Ist schon klar, dass niemand will, dass man über seine Taten hier Rückschlüsse ziehen kann. Aber das ist eben diese Wanderung auf dem Grat des Schwertes. Es sollte jedem selbst überlassen werden, wie er damit umgehen möchte. Es sollte sich aber im Umgang mit anderen ein Bewusstsein einstellen, dass alles was man tut, eine Spur hinterlässt (gerade auch immer inneren eines anderen). Genau hier möchte ich ansetzen.

Ich werde die Sache hier aber erstmal so weiter führen und keine Kommentarfunktion einbauen. Freue mich sehr, wenn ich dem Netzwerk wieder in Form von Inhalt etwas zurück geben kann und Euch zum Nachdenken anrege. Es gibt nicht immer nur Schwarz oder Weiss. Zwischen Geburt und Tod steht nämlich noch das Leben. :-)

LG

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